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Geschichte des Tantras

Es wird gesagt, dass Tantra vor 5.000 Jahren in Industral im heutigen Pakistan aus dem Kult um die Mondausführen entstand und sich im Fernen Osten, in Landstrichen des Himalaja und dem Einflussbereich der tibetischen Kultur ausbreitete. Es etablieren sich ganze Linien von Meistern aus. Obwohl er in einigen dieser Länder fortbesteht, verschwindet der Tantrismus etwa um das 12. Jahrhundert vom indischen Boden.

Die Bezeichnung Tantra stammt von den Schriften namens Tantra. Die hinduistischen Schriften sind als Dialog zwischen der Göttin Shakti mit dem Gott Shiva geschrieben. Mal belehrt Shiva und Shakti hört zu und stellt Fragen, ein andermal belehrt Shakti. Die ältesten tantrischen Schriften stammen aus der Zeit um Christi Geburt. Sie beschreiben Übungen für Körper und Geist zum Zwecke der Vervollkommnung und dienen dazu die Sinnlichkeit und Sexualität auf eine göttliche Stufe zu erheben. Diese Übungen sind Yoga (asana), Meditation, Bilder (yantra), Musik und Klang (mantra) und Gebärden (mudra).

Shakti ist die "Göttliche Mutter" und verkörpert die Ur-Energie.
Wenn sie mit ihrem Gemahl Shiva schläft, vereint sich die pure Energie (Shakti) mit dem puren Bewusstsein (Shiva).

Im Tantra wurde ursprünglich die göttliche Ur-Mutter als Schöpferin des Lebens verehrt. Diese Ur-Weiblichkeit befindet sich noch nicht in der Dualität des männlichen und weiblichen Aspektes des Lebens. Erst aus der Ur-Weiblichkeit entsteht Mann und Frau - Dunkel und Hell - Gut und Böse - Yin und Yan.

Wie überall in der Welt verbreitete sich das Patriarchat auch im Tantra und Gott Shiva wurde zum Mittelpunkt der Verehrung. Der Tantra wurde auch vom Buddhismus und chinesischen Daoismus beeinflusst. In seiner klassischen Form wird der Tantrismus heute nur in wenigen Teilen Indiens gepflegt.

Letztendlich geht es im Tantra um die Vereinigung von Mann und Frau weniger in biologischem als vielmehr im spirituellen Sinne. Die Gottheit Shakti verkörpert den weiblichen Pol - die Mondgöttin - und die Gottheit Shiva den männlichen Pol - den Sonnengott -. Shakti und Shiva ergänzen sich im ewigen Wechselspiel. Shakti und Shiva stehen für die Dualitäten unserer Welt.

Shakti ruht als weibliche Ur-Energie in Form der Kundalini - der Kraft der schlafenden Schlange - im Schosse eines jeden Menschen. Durch Tantrapraktiken kann die sexuelle Ur-Kraft, die Schlange geweckt werden und bis zum Kopf steigen. Der Kopf ist der Sitz von Shiva, der das kosmische Bewusstsein präsentiert. Die Schlange verbindet beide Pole. Das Männliche und das Weibliche sind miteinander verbunden und werden Eins. Eins ist der Ursprung zu dem wir zurück kehren, denn wir sind alle Eins.

Wie Gottheiten sollen auch die Menschen durch Erweckung von Kraft und Bewusstsein zu Vollkommenheit gelangen.

In einigen Tantratraditionen wird der "rote Tantra" praktiziert, der die körperliche Vereinigung als sexuelle Kraft und Energiequelle nutzt (entgegen dem "weißen Tantra"). Die sexuelle Energie wird dabei gesteigert und durch den Körper geleitet, um dadurch zu größerer Bewusstheit zu gelangen und zur sexuellen und spirituellen Ekstase.









[Kundalini]